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Der Weg ist das Ziel. Warum? Ein Reisebericht gibt Impulse!

Ich sitze gerade in einem Café und habe das große Bedürfnis, das allseits bekannte Zitat, welches oft viel zu wenig gelebt wird, mit frisch erlebten Erfahrungen und Begegnungen zu teilen: „Der Weg ist das Ziel!“ In diesem Artikel bekommst du neben einem Auszug von meinem Reisebericht, zudem Tipps und Beispiele zu diesem Zitat vermittelt, hinter die ich aus voller Überzeugung stehe, da ich diese Erfahrungen, auf vielen Reisen, mehrfach erlebt habe.

Aktuell schreibe ich dir auf meiner diesjährigen Wintereise, nachdem ich vom Norden her kommend, die Ziellinie meiner Frühjahrswanderung, der Rota Vicentina, wieder gekreuzt habe. Im April 2024 habe ich u.a. mittels einer Küstenwanderung, nach dem Süden Spaniens und Andalusien, den Süden Portugals erkundet. Zuerst die Algarve, dann die Berge Portugals, um dann die Atlanntikküste, Klippen entlang zu begehen. Im Rahmen einer Woche als spontaner Reisebegleiter hatte ich mehrfach täglich mit dem Zitat „Der Weg ist das Ziel!“ gearbeitet habe.

Hintergrund: Ich befand mich auf dem Fishermens-Trail (auch Rota Vicentina und Fischerweg genannt), etwa die Hälfte der 226,5 Kilometer hatte ich schon hinter mir, als ich in einem Hostel eine Bekanntschaft mit einem weißen Mann machen durfte – mit Peter! „Weiß“ hat hierbei einen ironischen als auch wertschätzenden Charakter. Ich war gerade beim Verlassen des Hostels „Good Feeling Hostel„, als Peter einchecken wollte und ich ihm die Türe öffnete (ursprünglich wollte ich nur eine Nacht bleiben. Da sowohl der Betreiber Carlos und die Community sehr nett und die Gespräche interessant waren, als auch Peter und ein Surfkurs dazwischen kamen, sind es dann doch 5 Nächte geworden).

Mein erster Eindruck war, wow, dieser Mann hat aber ein weißes Gesicht. Warum? Flächendeckend über sein Gesicht, hatte er mindestens zweischichtig, Sonnencreme aufgetragen und später stelle sich der neue Kontakt, als ein sehr weiser, intelligenter und belesener Mensch mit großem Pilgervorhaben heraus. Er landete in Faro, mit dem Ziel, bis Santiago de Compostela jeden Meter zu Fuß zu laufen. Die ersten 80 km ging er klassische Landstraßen entlang, bis er über die Rota Vicentina (eine Woche mit mir gemeinsam), später über Lissabon und Porto, den Caminho de Santiago entlang pilgerte. Wir beide liefen den Fishermens Trail gegen den Strom, sprich von Lagos nach Porto Covo. Aufgrund unserer gemeinsamen Philsophie, gerne Extrakilometer zu machen, verlängerten wir unseren gemeinsamen Weg bis nach Sines, und teilten uns zum Abschluss auf der obersten Etage eines Hotels eine Art Suite mit zwei Zimmer und einem fantastischen Blick zurück, auf die Küste, die wir gemeinsam entlang gelaufen waren – Sagres war tatsächlich zu sehen. Als 18-facher Marathonläufer, absolvierte Peter am Ende seiner Pilgerreise rund 1500 km zu Fuß, und in der gemeinsamen Woche auf der Rota Vicentina, entstand aus einem füchtigen Kontakt, eine enge Verbindung mit einem vertraulichen Erfahrungsaustausch.

Wer sich den eingerückten Hintergrund durchgelesen hat, konnte vielleicht schon erkennen, dass ich selbst, manchmal bewusst (oft auch unbewusst) ein Verhalten an den Tag lege, das dem Zitat „Der Weg ist das Ziel“ entspricht. Das Ziel war es eigentlich, nur eine Nacht im Hostel zu verweilen, doch etwas in mir sagte, „bleibe, gönne Peter seine Erholungspause, und nutze den Doppeleffekt, eine sehr schöne Unterkunft, mit interessanten Gesprächen mit dem Betreiber Carlos und der Community, u.a. bei leckerem BBQ, länger zu genießen, um danach gemeinsam mit Peter einige Etappen zu wandern“!

Das Zitat „Der Weg ist das Ziel“ zu kennen, heißt noch lange nicht, es zu leben!

Oft liegen zwischen der Theorie und Praxis, Welten dazwischen. Ebenso zwischen Wissen und Handeln oder zwischen Weisheiten und der Umsetzung. Wie ich schon lobend erwähnt habe, halte ich große Stücke von Peter, doch wie so oft hat jeder Mensch sowohl Stärken als auch Optimierungspotenziale.

Wichtig: Erst wenn du dir deiner Optimierungspotenziale bewusst wirst, kannst du Einsicht gewinnen und daran arbeiten.

Von der ersten Stunde an, erzählte mir Peter von seiner Philosophie, dass der Weg das Ziel sei, schon bevor wir uns auf den Weg machten, die Rota Vicentina gemeinsam zu finishen. Ich bestätigte Peter diese Reisephilosophie, doch gestand ein, dass dies bei mir nicht immer der Fall gewesen war. Ich räumte zudem ein schon in jungen Jahren von dieser Weisheit, bzw. von diesem Zitat gehört hatte. Weiter teilte ich mit ihm meine Selbsterkenntnis, dass ich heute im Rahmen meiner Erkundungen, auf den ersten Blick, mehr Details wahrnehme, an die ich früher noch vorbeigelaufen wäre. Neben der Reisephilosophie, teilten wir unsere Erfahrungen der vorherigen jeweils alleine gegangenen Etappen und tauschten persönliche Informationen aus. Zudem war ich überrascht, erfahren zu haben, dass ich knapp 10 Jahre jünger war als Peter, der nicht aus Ego-Gründen, sondern als Resultat seiner Routinen in puncto Fitness und Ernährung, mit einem Sixpack, glänzen hätte können, diesen in seiner Bescheidenheit nicht in der Öffentlichkeit präsentierte. (Danke an dieser Stelle die Mobilitätsübungen auf dem Camping-Platz, von denen ich einige in meine Fitness-Routine übernommen habe)

Der Weg ist das Ziel auf der Rota Vicentina im April 2024

Erster Mini-Konflikt aufgrund „Der Weg ist das Ziel“

Nach dem ersten Kennenlernen ging es dann gemeinsam „on Tour“, und wir gingen die ersten Kilometer zurück an die Atlantikküste, ließen Villa do Bispo südlich von uns liegen, die Stadt, welche wir beide schon zuvor alleine kreuzten. Wir folgten fortan dem Doppelstreifen (türkis und hellbau), was der Wegweiser für die Rota Vicentina war. Trotz Synchronisierung der Reisephilosophie, kamen wir recht früh zu einem Mini-Konflikt bei der Fragestellung, welchen der vor uns liegenden Wege wir bei einer Weggabelung denn nun einschlagen sollten – unsere erste gemeinsame Entscheidung. Peter war ein Freund davon, dem Wanderweg-Symbol exakt zu folgen, ich schlug jedoch den schon ausgetretenen Pfad, der Klippe entlang, vor. Zu diesem Zeitpunkt folgte ich noch seiner Navigation, aufgrund der beim gemeinsamen Wandern notwendigen Kompromissbereitschaft.

Die darauffolgenden Kilometer zeigte sich jedoch der Verkäufer in mir mit dem Bedürfnis, eine ähnliche Kompromissbereitschaft bei der nächsten Weggablung seinerseits vorzubereiten, indem ich ihm meine Argumente nachreichte, weshalb ich gerne entlang der Klippe gelaufen wäre. Ich nutzte ein erlebtes fabelhaften Naturschauschauspiel, welches ich nur erfahren durfte, weil ich bewusst, die offizielle Route verlassen hatte. Dies führte dazu, dass Peter sich tatsächlich an der nächsten Weggablung auf meinen Wunsch einließ, obwohl dieser auf einen eher abenteuerlicher Weg führte, bei dem es viel über Stock und Stein ging.

Bitte um Entschuldigung: Wie du vielleicht merkst, sind gerade Bilder in meinem Kopf, es sprudelt gerade so, dass ich gerne weitere Momente beschreiben und bildhaft untermauern würde, doch dies würde von dem eigentlich Thema dieses Absatzes, ablenken. Das Ziel war es an dieser Stelle zu berichten, dass es Peter war, der von Anfang an immer wieder das Zitat „Der Weg ist das Ziel“ in den Mund genommen und ausgesprochen hatte.

Nach einigen Kilometern gemeinsamen Weges, kam bei mir der Zweifel auf, ob Peter auch wirklich dieses Zitat lebte und verfolgte. Warum? Auf den ersten Kilometern war seine erste Priorität der Blick auf sein Smartphone, da dank moderner Live-Navigation und digitaler Kompass-Nadel, ein Abkommen vom offiziellen Wanderweg kaum möglich war. Es sei denn, man absolviert die Mehrtages-Wanderung ohne stetigen Blick aufs Smartphone, was ich auf meinen alleinigen Etappen vor der interessanten Begegnung mit ihm, beherzigte. Mit der Zeit und nach der Bewusstseinsschaffung wurde sein Blick aufs Smartphone weniger, doch fairerweise möchte ich auch erwähnen, dass wir dadurch in eine Art Natur-Sackgasse gelaufen sind, mit einer starken Steigung, jedoch dafür an einer unberührten Natur direkt am Meer und an einem Flusslauf gestrandet sind.

Das Ziel, der Weg und die Ablenkung

Im Rahmen unserer Vorgespräches, bevor wir uns zu den gemeinsamen Etappen aufmachten, betonte Peter sein ursprüngliches Ziel, auf der Reise mit möglichst wenig Menschen zu sprechen, um im Pilgersinne, zu sich selbst einkehren zu können. Auch Peter verließ dieses Ziel durch unsere Begegnung, zumindest temporär, indem er sich öffnete und für sich argumentierte, dass ja das eigentliche Pilgern erst ab Porto beginnen würde. Unsere Gespräche waren intensiv, es waren Deep Talks mit gegenseitigen neuen Informationen und so bewegten wir uns beide stets an der Grenze des allseits bekannten Informations-Overloads. Daher entschieden wir nach 3 Tagen, fortan, einen Tag eine Etappe alleine zu gehen, um uns auf den Weg zu besinnen und nicht auf unsere Gedanken, die durch die Gesprächsinhalte oft in der Vergangenheit oder in der Zukunft schwebten.

Die positiven Nebeneffekte: Peter mochte es, als ehemaliger ambitionierte Leistungssportler einen Gang hochzuschalten, wohin ich hingegen, trotz meiner körperlichen Fitness es mag, an einer Stelle lange zu verweilen und ein paar Schritte zurückzulaufen, um auf den zweiten Blick weitere Geschenke der Natur zu entdecken.

Nach der ersten allein gegangenen Etappe, zu der ich morgens später startete und dadurch quasi Peter hinterher lief, tauschten wir uns aus, und ich fragte Peter, was er von der gefühlt kilometerlangen Allee zwischen den Eukalyptusbäumen hielt? Für mich war der Duft so intensiv, sodass ich im kurzen Waldabschnitt nochmals einen Gang nach unten geschaltet hatte, Eukalyptus-Blätter in die Hand genommen und geknickt hatte, um minutenlang den frischen Duft zu inhalieren. Danach begann ich, längst nicht mehr gespielte Lieder auf der Mundharmonika aufzufrischen, indem ich sie spielte und wiederholte, wodurch sich ein zusätzlicher Sinn einschaltete und mit diesem auch ein nächstes Level der Entspanntheit und Zufriedenheit.

Das Fazit dieses Absatzes möchte ich wie folgt formulieren, indem Peter mir auf meine Frage nach der Allee zwischen Eukalyptusbäumen antwortete: „Eukalyptusbäume? Habe ich nicht wahrgenommen!“

Wie intensiv wurde der Weg beschritten oder gelebt? Was doch eher das Ziel das Ziel, anstatt der Weg?

Empfehlung: Fange an, den Weg zu schätzen. Feier jeden kleinen Fortschritt der Erkenntnisse und genießen die Reise. Denn am Ende zählt nicht nur, wo du ankommst, sondern wie du dorthin gelangt bist und wieviele schöne Momente du einsammeln konntest. Das Ziel ist oft nur ein Punkt am Ende des Erlebten. Nicht die Zielerreichung lässt uns wachsen und Erkenntnisse gewinnen, sondern der Weg dorthin. Um so bewusster und detaillierte der Weg wahrgenommen wird, desto nachhaltiger, qualitativer und nachhaltiger ist der Erfahrungsgewinn und der persönliche Wachstum. Und diese Überzeugung gilt nicht nur für Reisen sondern für alle Lebensbereiche.

Weitere Details folgen

Wie zu Beginn angekündigt, wollte ich nur einen kurzen Auszug niederschreiben, doch es wurde wie so oft umfangreicher, als ich angenommen hatte. Dennoch habe ich das Gefühl, dass noch weitere Travel-Wins, im Rahmen dieser gemeinsamen Woche mit Peter ergänzt werden sollten und plane dies in Zukunft weiter auszuschmücken und zu ergänzen.

Kostenlose Lesempfehlung: Wenn dich die Fortsetzung interessiert, dann folge unseren kostenlosen Updateservice an dieser stelle mit zwei Klicks: https://www.without-stress.com/infoservice/ . Über grundsätzliches Feedback, wie dir der Bericht gefallen hat, würde ich mich in den Kommentaren freuen, da ich schon Anfrage habe, weitere Reiseberichte von Portugal auf https://travelinti.com/ zu veröffentlichen.

Tipps um das Zitat „Der Weg ist das Ziel“ zu leben

In kompakter Form, möchten ich weitere Tipps auflisten:

  • Mache Pausen zur Relexion des Erlebten.
  • Notiere deine Erlebnisse, Momente, Kontakte und das Gelernte.
  • Fokusieren dich auf den Moment mit allen Sinnen.
  • Rücke das Hauptziel in den Hintergrund.
  • Lass los, auch wenn es schwer fällt!
  • Teile deine Reise mit anderen, teile Erfahrungen, und so wie bei Peter und mir, auch Übernachtungskosten.
  • Habe stets Freude und Spaß auf deinem Weg.
  • Sei neugierig, hinterfrage, recherchiere, lerne Neues!

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